Da ich ohnehin vor langer Zeit die Rubrik „der Wein klingt“ hier im 25cl Blog habe ist es natürlich naheliegend auch an der Weinrallye zum Thema Wein und Musik ausgerichtet vom WeinReich-Blog teilzunehmen. Was eine Weinrallye ist und wie so etwas funktioniert liest man am besten im Winzerblog nach.
Fragt man mich nach einem Weinlied, oder einem Interpreten den ich mit Weinliedern in Verbindung bringe, dann lande ich immer wieder bei Ivan Rebroff, dessen Lieder bei Familienfesten und anderen diversen Trinkgelagen meiner Vorvorgeneration häufig gespielt und selbst gesungen wurden. Will sagen, für mich hängen damit allerschönste Erinnerungen zusammen an eine schöne vergangene Zeit.
Ivan Rebroff singt die ersten 2 Strophen, aber wer genau hinhört merkt, er hat den Text abgewandelt und aus dem Wein Wodka gemacht
Der Text zum Lied in der Version von Ivan Rebroff
Im tiefen Keller sitz’ ich hier
Bei einem Faß voll Reben,
Bin frohen Mut’s und lasse mir
Vom Allerbesten geben.
Der Küfer holt mir gleich ‘ne neue Flasche vor,
Gehorsam meinem Winke,
Füllt mir das Glas,
Ich hielt’s empor
Und trinke, trinke, trinke.
Mich plagt ein Dämon, Durst genannt;
Und um ihn zu verscheuchen,
Neh’m ich mein großes Glas zur Hand
Und lass mir Wodka reichen,
Die ganze Welt ,na ja, erscheint mir nun,
In rosaroter Schminke,
Ich könnte keinem böses tun,
Wenn ich trinke, trinke, trinke!
Und der Originaltext von Karl Müchler
Im tiefen Keller sitz’ ich hier
Bei einem Faß voll Reben,
Bin frohen Mut’s und lasse mir
Vom Allerbesten geben.
Der Küfer zieht den Heber voll,
Gehorsam seinem Winke,
Reicht mir das Glas,
Ich halt’s empor
Und trinke, trinke, trinke.
Mich plagt ein Dämon, Durst genannt;
Doch um ihn zu verscheuchen,
Nehm’ ich mein Deckelglas zur Hand
Und laß mir Rheinwein reichen,
Die ganze Welt erscheint mir nun
In rosenroter Schminke,
Ich könnte niemand Leides tun,
Ich trinke, trinke, trinke!
Allein, mein Durst vermehrt sich nur
Bei jedem vollen Becher;
Das ist die leidige Natur
Der echten Rheinweinzecher.
Doch tröst’ ich mich,
Wenn ich zuletzt vom Faß zu Boden sinke:
Ich habe keine Pflicht verletzt,
Ich trinke, trinke, trinke!
Sehr spannend finde ich die Tatsache das auf die gleiche Melodie ein Soldatenlied gesungen wurde, mit Text von Peter Wenck mit dem Titel Behaglich sitz ich in Bordeaux
Behaglich sitz ich in Bordeaux
bei einem guten Tropfen
indes Mariannchen irgendwo
das Fell sich läßt verklopfen
Der Ritter Schorsch von England spricht
daß bald´ge Rettung winke -
Ich aber trau dem Frieden nicht
und trinke, trinke, trinke
Bestimmt war doch im Völkerrat
daß Frankreichs Waffen siegen
und schändlich find ich´s in der Tat
daß wir nun Kloppe kriegen
Für deutschen Blei- und Pulvergruß
ist mir mein Bauch zu schade
Drum nahm ich mein Gepäck und blus
tut! tut! – zur Retirade
Der brave Bruder Nicolas
welkt hin als wie ein Röschen
er depeschiert ohn´ Unterlaß
nach wasserdichten Höschen
Sind diese nicht nach seinem Sinn
droht er mich zu verprügeln
Ich schick ihm nächstens Micheln hin
der wird sie ihm schon bügeln
In Belgien zu Antwerpen lebt
ein Freund mir, ein gelackter
wenn er nach England jetzt entschwebt
so zeigt das von Charakter
Er stellt wie ich sein Glück und Ehr´
aufs Rückwarts-sich-bewegen
In England aber findet er
viel freundliche Kollegen
Noch blickt Freund Peter auf mich hin
und hofft, daß ich mich halte
denn was ich für ein Trottel bin
das weiß nur meine Alte
Mein Präsidentenstolz und so
war ach nur eitel Schminke
drum sitz ich lieber in Bordeaux
und trinke, trinke, trinke
Tolle Texte!!
Aber ganz ehrlich, mein Lieblingsweinlied ist eigentlich ganz was anderes und mit das beste was sich auf Youtube in Verbindung zum Wein finden läßt, eine Interpretation des wohl berühmtesten Weinliedes überhaupt, Griechischer Wein von Udo Jürgens!
Und der Wein? Ach geh, ich hab schon im Winzerblog drüben Wein getrunken und wild geschunkelt, jetzt mag ich keinen mehr und lausche nur noch den lieblichen Klängen die heute aus der Weinblogosphäre klingen