Jesus und die Traubenwicklerbekämpfung

Liebe Winzer, liebe Chemische Industrie,  ich hätte da mal eine Frage.

Muß das sein?

Traubenwicklerbekämpfung und Jesus

Man muß jetzt nicht besonders religiös sein um irgendwie das Gefühl zu haben das an dieser Stelle eine andere, bzw gar keine Infotafel besser wäre?

Man stelle sich doch einfach mal vor man könnte den Herrn am Kreuz befragen ob es ihm denn gefällt wie die Winzer ihre Weinberge bearbeiten? Ich meine jetzt die Winzer die es nötig haben solche Infotafeln aufzustellen. Alibitafeln die irgend etwas von Umweltschonendem Weinbau verzapfen, Tafeln inmitten einer grünen, blumenlosen, monotonen Landschaft in der einzig der Herbizidstreifen unter den Rebstöcken Abwechslung in die eintönige, lieblose und grünfarbige Monokultur bringt.

Ich glaube der Mann am Kreuz würde sich abwenden wenn er könnte.

Als ich anfing diesen Blogartikel zu schreiben wollte ich eigentlich einen alternativen Text für diese Tafel vorschlagen. Aber mir fiel dann auf das er gar nicht auf diese Weinberge passt, denn der Knabe aus Julius Sturms Gedicht müßte stundenlang suchen bis er ein kümmerliches Blumensträusschen zusammen hätte.

Julius Sturm – Der Bauer und sein Kind

Der Bauer steht vor seinem Feld
und zieht die Stirne kraus in Falten:
“Ich hab’ den Acker wohl bestellt
auf gute Aussaat streng gehalten,
nun sieh’ mir eins das Unkraut an,
das hat der BÖSE FEIND getan!”

Da kommt sein Knabe hochbeglückt
mit bunten Blumen reich beladen,
im Felde hat er sie gepflückt,
Kornblumen sind es, Mohn und Raden.
Er jauchzt: “Sieh’ Vater, nur die Pracht,
die hat der liebe GOTT gemacht!

Und ihr so, was denkt ihr?

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4 Comments

Filed under wo der Wein wächst

4 Responses to Jesus und die Traubenwicklerbekämpfung

  1. Peter W.

    Also ich bin schon mal froh das die Winzer in diesem Ort eine RAK-Gemeinschaft haben. Das Sie diese Methode erklären wollen ist doch ok, es kostet Sie ja extra Geld. Wie hättest du es denn gerne, -keinen Weinbau?

  2. Thomas L.

    @Peter damit hast du natürlich recht das man froh sein muß wenn RAK eingesetzt wird, wobei ich schon der Meinung bin das das heute Standard sein sollte.
    Mir geht es vielmehr darum das die Winzer vergessen das ihre Kunden bisweilen sehen wollen wo ihr Wein wächst! Dann sollte man schon ein wenig mehr Feingefühl an den Tag legen wo man was hinstellt und wie die Weinberge aussehen. Da wären ein paar idyllische Plätzchen schon hilfreich, und das ist jetzt kein Hirngespinst von mir, dafür gibt es genügend gute Beispiele wo Winzer ihr Kunden in die Weinberge führen um zu zeigen wie sie arbeiten. Glaub mir, dort wo das passiert steht keine Tafel der BASF!
    Zudem ist das eine Infotafel der Chemieindustrie und nicht der Winzer.

  3. Pingback: Bernhard Fiedlers We(in)blog » Der Bauer und sein Kind «

  4. Hallo Leute,
    Ich habe beide Kommentare gelesen und ich finde an beides ist wass ‘dran. Als Niederländer und selber kleiner Hobbywinzer wandere ich mit meiner Frau gerne durch die Weinberge Deutschlands, vor allem zum Ahrtal weil es für uns nur etwas über eine stunde fahren ist von unser Wohnort, Venlo.

    Wir haben erst letztes Wochenende diese Infotafel der BASF zuerst bemerkt und haben uns darüber gefreut, diese Information so einfach und deutlich zu bekommen. Wir hatten uns wirklich schon gewundert welche Funktion die kleine Braune BASF Plastikbehälter an den Drähten bei den Weinstöcken hatten. Dennoch kann ich auch sehr gut verstehen, das der Platz an dem sölche Tafel steht nicht unwichtig ist, haubtsächlich weil sie Reklame enthalten. Wie mit vielem, ist es auch bei der Platzierung dieser Infotafel gut wenn man nicht “nach-” sondern “vor-” denkt. Eine Infotafel mit Reklame direkt neben einem Kreutzbild erscheint auch mir zumindest etwas unglücklich gewählt. Sowass – so kann ich mir vorstellen – wird bei glaubige Menschen erinnern an die Händler im Tempel die durch Jesus herausgejagd wurden. Auch Kristen haben gefühle.
    Rücksicht nehmen auf Andere ist etwas das meiner Meinung nach immer wichtiger wird, weil immer weniger Leute es zu machen scheinen, insbesondere wenn es um Geld geht. Wirtschaft und Geld (Reklame) sollen nicht das allerwichtichste im Leben sein denke ich. Wenn wir unser leben lang nur dass Geld nachjagen, unterscheiden wir uns nicht von die meist einfachen Tiere, die ja ihr Leben lang auf Futter und Nachwuchs fixiert sind. Wir haben durch unsere Intelligenz und Technologie die möglichkeit darüber hinaus zu steigen, also lassen wir uns nicht nur auf Geld (dass ja wie unser “Futter”) fixieren. Mann muss ja nicht immer und überall Reklame machen, es gibt wichtigere Dinge.

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