Ein Gastbeitrag von Friedrich Rau
Heuer nahm ich, ein Remstäler Nebenerwerbswengerter, zum ersten Mal beim Weinwichteln im Rahmen der Weinrallye teil. So war meine Freude groß, als ich kurz vor Weihnachten das Päckchen aus der Südpfalz in Händen hielt. Dort fand ich eine Flasche 2012er „Blaufränkisch“, also ein Lemberger. Der Jungwinzer Christian schrieb mir hierzu, dass er nach Erhalt meiner Adresse seine Weinauswahl korrigierte. Wenn er einen Wein in das Schwabenland verschicke, dann müsse das schon ein Lemberger sein. Und zwar der erste, den er ausgebaut hat. Eine gute Wahl.
Christians Lemberger und einen hießigen unserer Genossenschaft durften meine Gäste blind verkosten. Als Einschenker trank ich sehenden Auges mit. Und der Clou am Ende der Blindverkostung war, dass sich beide festlegten, dass der Südpfälzer, sozusagen aus der Lembergerdiaspora, der hießige wäre. Wobei Hänses ursprünglich richtiger Tipp erst auf der Zielgerade kippte. So legte Tommy darauf Wert, uns im Tweet als „Diletonkels“ zu bezeichnen, eine „Dilettante“ war ja auch nicht anwesend.
Über den unsrigen soll hier nicht berichtet werden, dem Lemberger des Wichtels steht nun die ganze Aufmerksamkeit zu. Gleich beim Einschenken gefiel uns seine dunkle lembergertypische Farbe. Ein kräfiger Duft wehte durch unsere Nasenflügel. Wir tippten auf die Aromen der Sauerkirsche. Genauso kräftig entfaltete sich der Wein auch beim Trinken.
Durchaus mit Ecken und Kanten, was ihm gut steht. Die Diletonkels legen sich fest, dass dieser Wein im Holzfass gelegen ist. Die Präsenz der Tannine verträgt dieser gehaltvolle Lemberger „einwandfiffi“. Als schwäbisch bescheidener Gastgeber reichte ich meinen Gästen ein schlichtes Vesper. Wir waren uns aber schnell einig, diesem Blaufränkisch hätte auch ein herzhaftes Wildgericht gebührt. Oder zumindest ein knuspriger Gänseschlegel. Der Lembergerpreis „Vaihinger Löwe“ wird im Enztal verliehen. Wir drei Remstäler verliehen aber Christians Wein die güldene Brezel am Flaschenhals und teilen ihm folgendes schwäbische Lob mit:
Sein Blaufränkisch kann sich „au im Ländle blicka lassa“!
Meinen Wichtelwein, eine 2012er Spätburgunderauslese der Remstalkellerei, durfte ich an Susanne Werth-Rosarius schicken. Über ihren bereits erschienenen Bericht auf hundertachtziggrad.blogspot.de habe ich mich sehr gefreut. Eines möchte ich noch ergänzen. In der Auslese sind nicht nur meine Trauben drin, sondern die aller Familien unseres örtlichen Weinbauvereins. Gerne leite ich dem Weinbauverein Susannes schöne Zeilen über unsere „ortsbezogene“ Auslese aus Remshalden weiter.
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Die aktuelle Weinrallye #81 welche Anlass für dieses Artikel war, wurde ausgerufen von Susanne Werth-Rosarius vom hundertachtziggrad° Blog
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